Umgang mit großen Hunden – Nimm deinen Bolonka nicht auf deinen Arm
Nur weil mein Bolonka körperlich klein ist, heisst es noch lange nicht, dass sie nur ein Schoßhund ist. Auch eine kleine Rasse benötigt eine Grunderziehung in den wichtigsten Kommandos. Meine Süße zeigt keine Verhaltensauffälligkeiten, sie ist beispielsweise kein Angsthund oder aggressiv, sie korrigiert andere Hunde, wenn Sie ihr zu nahe kommen, sucht Schutz bei mir, falls sie unsicher ist und Bolonkas sind so oder so keine Kläffer. Sie hat ein harmonisches Verhältnis mit ihren Artgenossen, sofern diese keine psychischen Probleme haben. Aber zurück zur Sache. Wie habe ich das geschafft? Mehrere Faktoren, und
ich sage meine Bijou muss immer noch viel dazulernen, also sie ist bei weitem nicht so gut erzogen, wie sie sein sollte, daher bitte meinen Erfahrungsschatz urteilsfrei lesen und für euch selbst interpretieren.
Es fiel mir wirklich schwer, sie in ihrem Welpen- und Junghundalter richtig zu sozialisieren. Sie war so winzig und sobald ich anderen Hunden begegnet bin, hatte ich furchtbare Angst, ihr könnte etwas passieren. In den ersten Tagen als ich auf der Hundewiese war und mehrere Hunde zur Begrüßung auf uns zugekommen sind, habe ich sie tatsächlich auf den Arm genommen. Die Hunde standen um mich
herum und fingen an zu bellen, waren dadurch noch neugieriger. Ich habe sie durch mein Verhalten provoziert. Eine andere Hundehalterin kam auf mich zu und erklärte mir, was das Beste sei und ich ließ sie auf den Boden. Das war die erste Lektion in meinem Leben, es war eine freudige Begegnung und sie spielte mir ihren Artgenossen. Meine Angst war unbegründet. Statt nicht mehr auf die Hundewiese zu gehen und einsame Felder aufzusuchen, entschied ich mich für das Gegenteil. Ich habe übrigens nie eine Welpenschule besucht…das nur am Rande, obwohl ich es jedem empfehlen möchte. Ich habe mir fortan angewöhnt sie jedes Wochenende auf diese besagte Hundewiese zu bringen.
Dort hatte sie ausreichend Kontakt zu anderen Hunden, ob groß, ob klein, von jeder Rasse war was dabei. In Ihrer Sturm und Drang Zeit ist sie auf fast alle Hunde zugegangen und hat sie kennengelernt. Ich habe es bis auf wenige Ausnahmen zugelassen und stellte mich den verschiedenen Situationen wie folgt
–> Mein Wauzi stets freilaufend auf der Hundewiese:
Kontakt-Hund ist freilaufend: und tapert in etwas schnellerem, neugieren Schritt auf uns zu, Rute wedelt bereits aus der Ferne freundlich, lasse ich die Kleine gehen und oftmals startet dann auch nach einer ordentlichen Beschnupperung der Spielakt.
Kontakt-Hund ist freilaufend: Rennt der Kontakt-Hund mit Mordskaracho auf uns zu, leine ich Bijou nicht an, nehme Sie zu meiner Seite und stelle mich schützend zwischen den Kontakt-Hund und der Kleinen. Während des Schnupperkontakts kann ich schon absehen, ob sie sich leiden können oder wie der Kontakt sich weiter ausgestalten wird. Oftmals ruft auch schon der Halter den Hund zurück. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich bisher viele positive Erfahrungen mit Haltern großer Hunderassen gemacht habe. Diese sind sehr viel zurückhaltender im Umgang mit kleinen Rassen und lassen es nicht zu,
dass es zu grob wird oder informieren mich vorab. Wichtig zu notieren ist, dass es Hunderassen gibt, die kleine Hunde jagen möchten und es dadurch zu einer Eröffnung des Jagdtriebs kommen kann, siehe dazu meine Seite Mobbing. Daher bitte darauf achten, ob es ein Jagdhund ist oder nicht. Wie gesagt, in solchen Momenten stelle ich mich zwischen meinen Hund und den anderen und laufe an dem Mensch-Hund-Team mit Abstand zügig, mutig vorbei, lange Unterhaltungen versuche
ich zu vermeiden.
Kontakt-Hund ist angeleint: ich beobachte den sich nähernden Hund und Halter. Erscheint mir der Halter unsicher, Hund zerrt an der Leine, nehme ich Bijou an die Leine und unterbinde den Kontakt. Egal wie groß oder klein der Hund ist. D.h. beide Hunde sind nun angeleint.
Kontakt-Hund ist angeleint: und bellt, Rute wedelt nicht, sondern ist
aufgerichtet. Der Halter beruhigt den Hund scheinbar ohne Erfolg. In solch einer Situation rufe ich Bijou sofort an meine Seite und leine sie an. Falls ich keinen großen Bogen machen kann, weil der Fußweg zu schmal ist, gehe ich zurück auf die große Strasse und mache einen Umweg. Ich riskiere in solchen Momenten nicht das Leben meiner Hündin, egal wer etwas sagt, aber wenn der Kontakt-Hund nicht mal auf seinen Halter hört, wie soll solch ein Hund unter Kontrolle gehalten werden?… Ohne Worte.
So hat mein kleiner Bolonka naturgemäß gelernt, sich anderen Hunden
gegenüber natürlich zu verhalten.